Das Wittstocker Handballtalent Mats Brigzinsky wechselt im Sommer in die Nachwuchsakademie des SC Magdeburg.

Wittstock/Magdeburg. (Quelle: MAZ-Online vom 1. Juni 2019)

Von Marius Böttcher

Als im Januar die Handball-Weltmeisterschaft die Zuschauer elektrisierte, war auch Mats Brigzinsky an zwei Spieltagen in der Berliner Mercedes Benz Arena live dabei. Der Wittstocker bekam den Sport in die Wiege gelegt, träumt von einer großen Karriere und davon, selbst irgendwann das Nationaltrikot zu tragen. Den ersten Schritt Richtung Handball-Profi macht der 10-Jährige in diesem Sommer, wenn er zum neuen Schuljahr auf das Landesleistungszentrum des glorreichen SC Magdeburg wechselt.

„Das ist eine große Ehre und eine tolle Chance für mich“

Mats Brigzinsky

Der ehrgeizige Youngster saß schon als kleiner Zwerg bei den Spielen von Papa Thomas mit Ohrenschützern auf der Tribüne der Wittstocker Stadthalle. Seit seinem vierten Lebensjahr eifert Brigzinsky seiner größten Leidenschaft nach, angefangen hat alles beim Plauer SV: „Da war ich aber nur ein paar Monate, weil wir dann bei Hansa eine neue Mannschaft gegründet haben. Sowieso war die Fahrerei für Mama und Papa sehr aufwendig.“

Mit eben jenem Wittstocker Team entwickelte sich der Rückraumspieler stetig weiter, die abgelaufene Spielzeit bei den D-Junioren wird wohl noch lange in Erinnerung bleiben: „Wir haben uns ohne Punktverlust den Staffelsieg gesichert und auch das Final Four gewonnen.“ Als Spielmacher ging Brigzinsky immer voran, dabei setzte sich der 1,48m-Knirps auch gegen ältere Gegner durch. „Ich hätte noch bei den E-Junioren spielen können, komme erst jetzt in die nächsthöhere Altersstufe.“

Das Nachwuchstalent kommt aus einer Handball-Dynastie. Ob Papa Thomas, der nach zehn Jahren zur neuen Saison sein Traineramt bei der ersten Männermannschaft abgibt, Mama Sina oder Schwester Vanessa-Marie – dieser Sport genießt bei der Familie eine große Bedeutung. „Ich mag die Härte und das schnelle Spiel, außerdem fallen viele Tore und eine Partie kann auch noch in den letzten Sekunden kippen“, nennt Mats Brigzinsky, der zusätzlich noch bei den E-Junioren des FK Hansa kickt, nur ein paar Gründe, warum er sich dem Handball verschrieben hat.

Ab dem 15. August, wenn in Sachsen-Anhalt die Sommerferien enden, ist die Ottostadt zumindest werktags das neue Zuhause für Mats Brigzinsky. Statt Diesterweg-Grundschule Wittstock heißt es dann Sportgymnasium Magdeburg. „Ich habe in der Probewoche bereits ein paar Freunde gefunden und werde im ersten Jahr bei einem Kumpel und seiner Familie wohnen. Danach bin ich dann alt genug für das Internat“, erklärt der Jungspund, dessen Fan-Herz allerdings nicht für den ersten deutschen Champions-League-Sieger schlägt: „Ich drücke Flensburg-Handewitt die Daumen, finde Magdeburg aber auch okay. Mein Papa ist großer SCM-Fan.“

Zu seinen Vorbildern zählen der Schwede Jim Gottfridsson (Flensburg) und der norwegische Nationalspieler Christian O’Sullivan, der für den SCM auf Torejagd geht: „Die beiden spielen im Rückraum, so wie ich. Ich will in meinem Jahrgang Kopf des Teams und später Profi werden.“ Das Eins-gegen-Eins und die Übersicht gehören laut eigener Aussage zu den Stärken, auch eine Schwäche gesteht die Nachwuchshoffnung lachend: „Wenn etwas nicht läuft, verliere ich manchmal die Nerven. Das habe ich von Papa geerbt.“

Bei den Heimspielen seiner Hanseaten wird Brigzinsky künftig nur noch zuschauen – anders als beim Fußball gibt es beim Handball kein Doppelspielrecht. Auch deshalb gilt den Freunden und der Familie noch einmal viel Zeit, ehe Mama und Papa ab dem Spätsommer die Sitzkissen einpacken, nach Magdeburg fahren und von der Tribüne aus ihren Mats anfeuern.